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Für Regisseur Julien Duvivier war die Verfilmung von Jakob Wassermanns Tatsachenroman über einen Justizirrtum ein langgehegtes Traumprojekt. In komplexen Rückblenden erzählt der Film die Geschichte der Verurteilung von Léonard Maurizius, der seine Frau umgebracht haben soll. Vor allem das vehemente Vorgehen des ambitionierten Staatsanwalts und die Aussagen des zwielichtigen Kronzeugen Grégoire Waremme (Wohlbrück – im Gerichtssaal eiskalt) führten damals zu einem Schuldspruch. Nun, achtzehn Jahre später, wird der Sohn des Staatsanwalts auf den Fall aufmerksam. An der Hartherzigkeit des Vaters verzweifelnd, macht er sich daran, den entscheidenden Zeugen zu finden, der offenbar seinen Namen und sein Aussehen gewechselt hat: „Mit der Figur des alten Professors, Typ Wrack-falscher-Zeuge-Kinderschänder, wird der deutsche Expressionismus wiederbelebt und an die Gegenwart angepasst, Anton Walbrook ‚janningst’ nach Belieben.“ (Jean-José Richer, Cahiers du cinéma, Juli 1954) (fl)