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Lettow-Vorbeck. Der Deutsch-Ostafrikanische Imperativ

Lettow-Vorbeck. Der Deutsch-Ostafrikanische Imperativ BRD 1984, R: Christian Doermer, 97’ · 35 mm FR 25.11. um 21 Uhr Essayfilm, in dem Christian Doermer sich auf eine sehr persönliche Art mit Paul von Lettow-Vorbeck (1870-1964) und seiner Rolle als Kommandeur der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika im Ersten Weltkrieg auseinandersetzt. In der „Kongoakte“ von 1895 hatten sich die europäischen Mächte darauf geeinigt, im Kriegsfall die Neutralität der zentralafrikanischen Kolonien zu gewährleisten. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs will sie der Gouverneur der Kolonie Deutsch-Ostafrika Heinrich Schnee auch anwenden, aber Lettow-Vorbeck verweigert ihm den Gehorsam. Vier Jahre lang führt er gegen die übermächtigen britischen, belgischen und portugiesischen Truppen einen aussichtslosen Kampf. Unbesiegt kapituliert er nach dem Waffenstillstand 1918. In der Heimat wird der „Löwe von Afrika“ als Kriegsheld gefeiert; seine Erinnerungen Heia Safari! – Deutschlands Kampf in Ostafrika avancieren zum Bestseller. Christian Doermer folgt chronologisch den Kämpfen der Schutztruppe und hinterfragt Lettow-Vorbecks Imperativ des Handelns, das allein der Ehre verpflichtet ist. „Zum Inhalt gehört aber auch die Erfahrung, gehören die Brüche, die Zweifel, die sein Machen mit sich brachte. Lettow ist eine umstrittene Figur. Zwischen den Kriegen gehörte Heia Safari ins Bord jedes deutschen Jungen. Seit 1933 und dann seit 1945 sieht man ihn anders. Zu Hitler blieb Lettow auf Distanz. Heute gilt Lettow vielen als Exponent einer Ära, die Unheil in die Welt gebracht hat.“ (Christian Doermer). (jg)