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2274 n.Chr., unweit von Washington D.C.: Die Menschen, jung, schön und gesund, leben in einer in Pastellfarben getauchten, modernen Stadt, in der es an nichts zu fehlen scheint. Doch die paradiesisch anmutende Zukunftsvision hat eine bittere, dystopische Kehrseite: alle Überdreißigjährigen werden in einem grotesken Erlösungsritual exekutiert.

Logan's Run, längst ein Klassiker seines Genres, verhandelt das Konzept und die Zeitlichkeit des Museums implizit: alles erscheint musealisiert. So gilt in der durch eine Glaskuppel von der Außenwelt abgeschnittenen Stadt der strenge Verhaltenskodex der Museen – gedämpfte Stimmen, gemäßigte Körper. Das Zusammenleben in ihr ist gekennzeichnet von Sterilität, Überwachung, strenger Hierarchie und dem beständigen Bemühen um Erhaltung des Status Quo. Die Außenwelt jenseits der Kuppel entspricht einem historischen Freiluftmuseum: Hier werden die den Kuppelbewohnern fremd gewordene Flora und Fauna sowie die Ruinen des 20. Jahrhunderts zu Exponaten einer längst vergessenen Vergangenheit. Selbst der von Peter Ustinov verkörperte letzte Überlebende der alten Welt wird wie ein Ausstellungsstück betrachtet. (anh)