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Luottamus

Luottamus Trust FIN/UdSSR 1976, R: Edvin Laine, Viktor Tregubovic, B: Väinö Linna, Vladlen Loginov, Mikhail Shatrov, K: Dmitriy Meskhiev, D: Igor Dmitriev, Kirill Lavrov, Antonina Shuranova, Margarita Terekhova, 95’ · 35mm, OmeU MI 06.12. um 20 Uhr · Einführung: Olaf Möller Luottamus ist das einzige Werk der finnischen Filmgeschichte, in dem es wirklich um die Unabhängigkeit des Landes geht – den Ablösungsprozess von der ebenfalls im Werden begriffenen UdSSR. Mehr oder weniger jedes andere Stück Kino oder Fernsehen zu den Ereignissen des Jahres 1917 dreht sich um den Bürgerkrieg, und nicht wie Luottamus um das Verhältnis zum früheren Herren, die Begegnungen und  Verhandlungen während des Dezembers, welche schließlich dazu führten, dass Lenin die Eigenständigkeit des Landes mit seiner Unterschrift beglaubigte. Im Vergleich etwa zu Täällä pohjantähden alla nimmt sich Luottamus regelrecht bescheiden aus in seinen Maßstäben, speziell wenn man bedenkt, dass es sich um ein offizielles sowjetisch-finnisches Freundschaftsprojekt handelt, das denn auch – mehr symbolisch denn aus regiepraktischen Gründen – als Vierhänder realisiert wurde. Entstanden ist dabei eine würdevoll-stur-poetische, darin so feierliche wie melancholische Meditation über das Wesen aller Veränderungen, die weder in den offiziellen Geschichtstriumphalismus der Brežnev-Eiszeit passte noch in die sozialstaats-hippe Traurigkeit des Kekkonen-Ära-Herbstes. (om)