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Mädchen in Uniform ist einer der bekanntesten und meistzitierten Filme der Weimarer Republik. Als erste lesbische Filmproduktion besitzt er mittlerweile Kultstatus. Die vierzehnjährige Manuela von Meinhardis (Hertha Thiele) wird von ihrer Tante in ein Mädcheninternat für höhere Töchter nach Potsdam gebracht. Der strenge preußische Erziehungsstil ist von Drill und Empathielosigkeit geprägt. Nur die junge Lehrerin Fräulein von Bernburg (Dorothea Wieck) schenkt den Mädchen Wärme und Verständnis. Nach einer Theateraufführung gesteht die beschwipste Manuela, wie lieb sie ihre Lehrerin hat. Die Schulleitung reagiert mit drastischen Strafen, was tragische Folgen hat.

Der auf einem Theaterstück von Christa Winsloe basierende Film feierte 1931 in Berlin Premiere und war auch international sehr erfolgreich. Mit ausschließlich weiblichem Cast und von Frauen inszeniert, spielte Mädchen in Uniform über sechs Millionen Reichsmark ein – bei relativ geringen Produktionskosten in Höhe von 55.000 Reichsmark. 1932 lud Alexander Korda die Regisseurin Leontine Sagan nach London ein, um Men of Tomorrrow zu inszenieren. Der Film, der für eine Gleichberechtigung der Geschlechter plädiert und als verschollen gilt, hatte nur wenig Erfolg. Sagan drehte keine weiteren Filme mehr und ging 1947 nach Südafrika, wo sie als Theaterregisseurin und Schauspielerin arbeitete. Sie starb 1974 in Pretoria. (gw)

Mädchen in Uniform

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