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Einführung: Ralf Schenk

Der Film – einer der letzten „Überläufer“ – wurde 1944/45 von der Berlin-Film produziert und kam im Juni 1950 in die Kinos der DDR. Fontanes Roman aus dem späten 19. Jahrhundert wurde in ein Hohelied auf zupackende, lebenstüchtige Frauen übersetzt. Mathilde Möhring, Tochter einer Gemüsehändlerin, schafft es aus einer Kellerwohnung ins gutbürgerliche Milieu. Diesen Weg eröffnet ihr der Jurastudent Hugo. Zunächst antriebslos, schafft er es mit Mathildes Hilfe und geformt von ihren Vorstellungen bis ins Bürgermeisteramt. Als er bei einem Unglücksfall stirbt, droht ihre Welt jedoch zu zerbrechen. Ein Freund, der sie in dieser schweren Zeit unterstützt und wieder aufbaut, verliebt sich in sie. Doch auch über den Tod hinaus bleibt sie ihrem Mann treu: Die Kamera schwenkt am Schluss auf die beiden Eheringe an ihrem Finger.

Heidemarie Hatheyer spielt die Titelrolle souverän und modern als Porträt einer Frau, die dem Leben zugewandt ist und sich trotz schwerer Schicksalsschläge immer wieder erhebt. Ein Film vom Kriegsende, der auch in der Zeit danach, besonders für die vielen durch den Krieg allein gebliebenen Zuschauerinnen, seine Bedeutung als moralisches Stärkungsmittel nicht verloren hat. (rs)