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Mein Sohn, der Herr Minister

Mein Sohn, der Herr Minister

D 1937, R: Veit Harlan, B: Karl Georg Külb, Edgar Kahn nach dem Bühnenstück Fiston von André Birabeau, K: Günther Anders, D: Heli Finkenzeller, Hilde Körber, Hans Moser, Hans Brausewetter, Paul Dahlke, Françoise Rosay, 81' · 35mm

MI 15.01. um 20 Uhr · Einführung: Jan Distelmeyer

Mein Sohn, der Herr Minister ist eine „infame Persiflage auf die parlamentarische Demokratie“ (Klaus Kreimeier), der Versuch einer nationalsozialistischen Satire, in der das – französische – Parlament als eine ineffektive „Quasselbude“ dargestellt wird. Die französischen Journalisten protestierten gegen den Film, ihre deutschen Kollegen höhnten daraufhin, die Handlung basiere doch auf dem Theaterstück eines Franzosen und sei unter Mitwirkung von Franzosen entstanden. Man sollte den Film eher als Satire auf den von den Nationalsozialisten inzwischen abgeschafften Parlamentarismus der Weimarer Republik verstehen. Ein „charmantes und unterhaltsames Stück, das niemanden verletzen kann“, sei Harlans Film (Film-Kurier, 16.7.1937). Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Minister (Hans Brausewetter), der von seiner ehrgeizigen Mutter (Françoise Rosay), seiner um das Eheglück besorgten Frau (Heli Finkenzeller) und von einer Chansonnette (Hilde Körber) bedrängt wird. Tatsächlich anrührende Momente birgt der Film in Hans Mosers Darstellung eines alternden Amtsdieners des Ministers, der in Wahrheit und ohne dessen Wissen auch sein Vater ist. (obr)