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Yulie Gerstel berichtet: »Als ich Fahad Mihyi im August 1978 zum ersten Mal erblickte, war er mir sofort verdächtig. Ich war Teil einer israelischen El-Al-Crew, und wir waren gerade in London gelandet. Wenige Minuten später richtete Fahad Mihyi ein Maschinengewehr auf uns und eröffnete das Feuer. Er und sein Partner töteten eine Stewardess und verwundeten drei von uns, darunter auch mich. Die ›Volksfront für die Befreiung Palästinas‹ übernahm die Verantwortung für den Anschlag. Ein Jahr später trat ich in London als Zeugin auf im Prozess gegen Mihyi. Er wurde zu viermal lebenslänglich verurteilt. 22 Jahre später begann ich, mich nach ›meinem‹ Terroristen zu fragen. Ich wollte ins Reine kommen mit dem Mann, der versucht hatte, mich zu töten, wollte seine Motive verstehen. Wider Erwarten fand ich Fahad Mihyi in einem englischen Gefängnis, alleine und verlassen. Sowohl seine Familie als auch die ›PFLP‹ hatten sich von ihm distanziert. Nachdem wir mehrere Briefe ausgetauscht hatten, besuchte ich ihn im Gefängnis. Er drückte mir gegenüber sein tiefstes Bedauern aus, beteuerte, dass er sich gänzlich von politischer Gewalt abgewandt hätte. Ich beschloss, mich für seine Freilassung einzusetzen...« (www.zdf.de)