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Eine amerikanische Neuinterpretation des europäischen Vampir-Mythos, erzählt als revisionistischer Western. In einer Kleinstadt wird der junge Mann Caleb von einer Frau gebissen. Er ist fortan ebenfalls eine Kreatur der Nacht. Aus Verzweiflung und Liebe schließt er sich der Vampir-Gang an. Doch Menschen für Blut töten kann Caleb nicht, woraufhin die Vampire das Verdikt aussprechen: „He ain‘t one of us“. In der Figur Caleb – weder Mensch noch Vampir und getrieben vom Wunsch, seine (leibliche) Familie vor seiner neuen (Killer-)Familie zu schützen – findet Near Dark ein starkes Bild für das Außenseitertum der achtziger Jahre. Neben einer markanten Western-Ikonographie trägt der Film mit seinen markigen Sprüchen, dem bombastischen Tangerine Dream-Soundtrack und der einfachen Wir-gegen-sie-Haltung seiner Figuren das Action-Kino der achtziger Jahre in sich. Interessanterweise taucht das Wort Vampir im Film nicht auf. Stattdessen wird von einer Erkrankung des Blutes gesprochen. Und hier liegt vielleicht das heimliche Bild des Films: das der sich immer weiter ausbreitenden AIDS-Epidemie. (hb)

Wir zeigen eine Kopie des Österreichischen Filmmuseums.