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Nebel

Nebel

DDR 1963, R: Joachim Hasler, B: Horst Beseler, Joachim Hasler, K: Joachim Hasler, Helmut Grewald, M: Hans-Dieter Hosalla, D: Doris Weikow, Eberhard Esche, Johannes Arpe, Günther Simon, Werner Lierck, Helmut Schreiber, 97' · DCP FR 01.11. um 18.30 Uhr · Einführung: Mirko Wiermann Rocksmouth, eine englische Hafenstadt in den frühen 1960er Jahren: Damit ein Flottenstützpunkt errichtet werden kann, betreibt der westdeutsche Unternehmer Wedel die Hebung des 1942 von den Nazis versenkten Schiffs „Princess of India“ im Hafen der Kleinstadt. Rocksmouth leidet noch immer unter jener Tragödie, bei der über 50 Kinder, die aus England evakuiert werden sollten, zu Tode kamen. Unter den damals Geretteten befindet sich Bill Smith, der nun als Taucher an der Bergung beteiligt ist und der der wahren Identität Wedels auf die Spur kommt. Als dieser kurz darauf tot aufgefunden wird, spricht alles gegen Bill, den man des Mordes verdächtigt und vor Gericht stellt. Seinem gewitzten Anwalt (als herrliche Charakterstudie verkörpert von Günther Simon) gelingt es nach und nach, das anfängliche Schweigen der Beteiligten zu durchbrechen und die grausamen Zusammenhänge zu enthüllen, welche Wedel mit der Schiffskatastrophe verbinden. Joachim Haslers vierte Regiearbeit, ein geschickt mit Rückblenden arbeitendes Kriminal- und Gerichtsdrama über Schuld und Sühne, thematisiert die Wiederaufrüstung auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs, ohne sich kolportagehafter Elemente zu bedienen. Zuvorderst besticht Nebel aber durch seine kontrastreiche Schwarzweiß-Fotografie und atmosphärische Bildgestaltung. (mw)