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Anfang der 1960er Jahre ist Eva Bosáková eine Star-Athletin in der ČSSR, Weltmeisterin im Bodenturnen und zweifache, mit Medaillen ausgezeichnete Olympionikin. Anlässlich der 1962 in Prag stattfindenden Turn-Weltmeisterschaften wird Chytilová gebeten, einen Porträtfilm über Bosáková zu drehen. Die Regisseurin stellt der Sportlerin eine zweite Protagonistin an die Seite: die fiktive Hausfrau Věra.

Streng komponierte Aufnahmen von Geräten, in denen Bosákovás Körper mit dem Reck zu verschmelzen scheint, wechseln sich andauernd mit Bildern von Věras Alltag ab. Diesem Alltag, der im Stil des Direct Cinema gezeigt wird, versucht Věra mit einer Affäre zu entfliehen. Die einander ästhetisch und inhaltlich kontrastierenden Geschichten werden durch die verspielte Montage enggeführt. Sie sind als Kritik an der öffentlich vermittelten Position der Neuen Frau im Sozialismus zu verstehen. (mbh)