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O necem jiném / Von etwas anderem

O necem jiném Von etwas anderem CSSR 1963, R/B: Vera Chytilová, K: Jan Curik, M: Jirí Šlitr, D: Eva Bosáková, Vera Uzelacová, Josef Langmiler, Jirí Kodet, Milivoj Uzelac, Jaroslava Matlochová, Luboš Ogoun, Vladimir Bosák, Dagmar Cejnková, 82‘ · 35mm, OmU FR 16.10. um 15.30 Uhr + MI 21.10. um 21 Uhr · Einführung am 16.10.: Pavla Frýdlová, Einführung am 21.10.: Sabine Schöbel „Von etwas anderem" handelt dieser Film, für den Vera Chytilová 1963 den Hauptpreis der Mannheimer Filmfestspiele erhielt. Chytilová präsentiert nicht das eine „role model", etwa das der Neuen Frau, das der Sozialismus propagiert. Vielmehr handelt ihr Film von zwei so gleichwertigen wie verschiedene Frauenleben, die schon deswegen nicht miteinander zu vergleichen sind, weil jede in den Parametern einer anderen filmischen Gattung auf der Leinwand erscheint. Fiktiv sind die Hausfrau Vera sowie ihr Ehemann, kleiner Sohn und Geliebter. Real ist die für die Weltmeisterschaft 1962 in Prag trainierende Spitzensportlerin Eva Bosáková, von der der Dokumentarfilm Zeugnis ablegt. In der parallelen Montage dieser beiden Filme manifestiert sich etwas Neues, die radikale Ablehnung einer Entscheidung. Das Unbehagen an den Lebensumständen und die Tatsache, dass die beiden Frauen nichts wirklich daran verändern, scheint das einzige zu sein, das die beiden Figuren miteinander verbindet. Die Turnerin nimmt für den Erfolg endlose Quälereien und den weitgehenden Verzicht auf ein Privatleben in Kauf. Vera gelingt es nicht, aus ihrem Leben voller Routine und ohne Liebe auszubrechen. Nur im Detail der Montage entsteht manchmal eine produktive Gemeinsamkeit. (sasch)