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Oblomok imperii/ Trümmer des Imperiums

Oblomok imperii Trümmer des Imperiums / Der Mann, der sein Gedächtnis verlor UdSSR 1929, R: Friedrich Ermler, B: Katarina Vinogradskaja, Friedrich Ermler, K: Evgenij Shnejder, D: Fjodor Nikitin, Ljudmila Semenova, Valerij Solovcov, 100’ · 35 mm, russ. ZT, dt. UT SA 03.12. um 18.30 Uhr · Am Flügel: Eunice Martins, Vorstellung der Filmreihe: Wolfgang Beilenhoff, Filmeinführung: Barbara Wurm Der auf einem Theaterstück von Ernst Toller basierende Film ist einer der ersten Versuche, mit filmischen Mitteln die Komplexität des Erinnerungsprozesses zu inszenieren. Erzählt wird die Geschichte eines Bahnarbeiters, der durch einen Schock im Ersten Weltkrieg sein Gedächtnis verlor. Jahre später, ausgelöst durch ein besonderes Bild, findet er es wieder. Er erwacht in einer neuen Gesellschaft und entdeckt, was sich alles in einem Jahrzehnt verändert hat. Besondere Bedeutung hat hierbei, wie in Platonovs Baugrube, die Architektur. Die plötzlich vorhandenen Wolkenkratzer werden zum Indikator einer utopischen Beschleunigung, die dazu führt, dass die Stadt Petersburg innerhalb eines Jahrzehnts nicht wiederzuerkennen ist. Und wenn der Protagonist fragt „Wo ist St. Petersburg? Wer hat hier das Sagen?“, so heißt dies: die neue sozialistische Gesellschaft, gesehen mit den Augen eines ‚Relikts‘ aus dem Zarismus. Die Welt von 1929 gesehen mit den Augen von 1915. (wb) Wir zeigen eine Kopie des Österreichischen Filmmuseums.