
Das liberale Klima in einem französischen Mädcheninternat überrascht die junge Olivia, die bisher die strenge Erziehung in ihrem Heimatland Großbritannien gewöhnt war. Schnell bemerkt sie, dass die Schülerinnen sich in zwei Lager teilen. Während die einen die Lehrerin Mademoiselle Cara bewundern, verehren die anderen Julie, die Leiterin des Internats. Olivia fühlt sich mehr und mehr zu Julie hingezogen, was Mademoiselle Cara mit wachsender Eifersucht beobachtet.
Vivian Ostrovsky und Esta Marshall wählten Jacquline Audrys Olivia 1975 für das Programm ihres Frauen-Filmfestivals femmes/films in Paris aus. Die feministische Filmkritik feierte den Film als eine Entdeckung, nicht zuletzt aufgrund Audrys Versuch, bei aller Anteilnahme die Erzählung ambivalent zu halten. So „steht der Film beinahe so vielen Interpretationen offen, wie es Zuschauerinnen gibt. Gerade diese Ambiguität führt dazu, dass man die Charaktere als Personen, nicht als Stereotypen, wahrnimmt, und sie hinterlässt den Eindruck, dass Olivia eine ungewöhnlich einfühlsame Studie eines kleinen Bereiches lesbischer Erfahrung ist.“ (Elaine Burrows, Frauen und Film, 1981) (sa)
Olivia
- FR 1951
- DCP
- OmeU
-
R: Jacqueline Audry, B: Colette Audry, Pierre Laroche nach dem gleichnamigen Roman von Dorothy Bussy, K: Christian Matras, D: Edwige Feuillère, Yvonne de Bray, Simone Simon, Suzanne Dehelly, 95‘