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Ostatni Etap / Die letzte Etappe

Ostatni Etap Die letzte Etappe PL 1948, R: Wanda Jakubowska, B: Wanda Jakubowska, Gerda Schneider, K: Borys Monastyrski, D: Wanda Bartówna, Huguette Faget, Tatjana Górecka, 105’ · 35 mm, OmU SA 16.05. um 21 Uhr + SO 17.05. um 20.30 Uhr Die „Mutter aller Holocaustfilme“ (Hanno Loewy), realisiert zwei Jahre nach Kriegsende von einer ehemaligen Lagerinsassin am „Originalschauplatz“ unter Mitwirkung von Künstlern des Polnischen Theaters, Einwohnern von Oswiecim und ehemaligen Häftlingen, die zum Teil ihre einstigen Bewacher darstellten. Die seit 1942 im Frauenlager Auschwitz-Birkenau inhaftierte Filmregisseurin Wanda Jakubowska plante schon lange vor der Befreiung, die erlebten Gräuel filmisch zu dokumentieren, und erstellte 1945 mit der deutschen Kommunistin Gerda Schneider aus eigenen Erlebnissen, Berichten von Lagerinsassinnen und schriftlichen Zeugnissen ein Drehbuch. Die in Filmen über die Shoa immer wieder zitierten Aufnahmen des Eisenstein-Schülers Borys Monastyrski fügen sich zu einer Chronik des Lageralltags, die zwar eindringlich von Gewalt und Ängsten, Anpassung und Kollaboration berichtet, aber vor allem die Solidarität und den Überlebenswillen der internierten Frauen betont. „Wir sehen Menschen, die zerfetzt und langsam zu Tode verbrannt werden, aber sie können nie zerbrochen werden. Dieser Film ist nicht nur die schrecklichste Anklage in der Geschichte der Menschheit, er ist auch das inspirierendste Zeugnis der moralischen Statur der Menschheit.“ (Béla Balázs, 1948) (jr)