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Ovoce stromu rajských jíme / Früchte des Paradieses

Ovoce stromu rajských jíme Früchte des Paradieses CSSR/B 1969, R: Vera Chytilová, B: Vera Chytilová, Ester Krumbachová, K: Jaroslav Kucera, M: Zdenek Liška, A: Ester Krumbachová, D: Jitka Nováková, Karel Novák, Jan Schmid, Eva Gabrielová, Julius Albert, Blanka Hušková, Alice Auspergerová, Jan Klusák, 95‘ · DCP, OmeU SO 18.10. um 20 Uhr · Einführung: Pavla Frydlová Dass Vera Chytilová den „radikalsten Erneuerern des Kinos in den 60er Jahren" (Peter Hames) zuzurechnen ist, ist nicht nur mit dem funkensprühenden Film Tausendschönchen zu begründen. Zu diesem Ruf hat auch die Ende der Dekade entstandene tschechisch-belgische Koproduktion Früchte des Paradieses beigetragen. Früchte des Paradieses ist eine Filmoper, ein berauschender, unterhaltsamer Experimentalfilm, der den Zuschauerinnen und Zuschauern weniger eine filmische Erzählung, als ein Erleben vor der Sprache bietet. Wir folgen einer Protagonistin, wie sie staunend und unwissend ihre seltsame Welt durchschreitet, und gewinnen mit ihr gewisse „Erkenntnisse". Die Orchestermusik mit langen Chorstücken von Zdenek Liška trägt wesentlich zu dem fast oratoriumshaften Charakter gerade des ersten Teils bei. Sie begleitet Adam und Eva in Stopmotion-Passagen, Einfärbungen und Überblendungen auf dem Weg von der Unschuld bis zum Sündenfall. Unter dem weit vorkragenden „Baum der Erkenntnis" hängen die beiden auf einem Sofa herum. Eva schnappt sich den Apfel. Das Szenario des zweiten Teils ist bürgerlicher, nicht mehr biblisch-überzeitlich. Das Paar gehört nun einer Gesellschaft von Sommerfrischlern oder Anstaltsinsassen an, die die meiste Zeit in Badesachen auf einer Dünenlandschaft (ohne Wasser) lagert und gewisse (Ball-)Spielchen miteinander treibt. Eva ist schon seit einiger Zeit auf einen komischen Kauz aufmerksam geworden, der mit Aktentasche und im weinroten Cordanzug durch die Gegend streift. (sasch)