DOKUARTS 11: Unformatiert / Beyond Format
Sonntag, 14. Oktober 2018, 20.00 - 00.00 Uhr
Paa Joe & the Lion
Paa Joe & the Lion
Paa Joe & the Lion
GB 2016, R/K/S: Benjamin Wigley, T/M: CJ Mirra, P: Anna Griffin, 74‘ · DCP, OmeU, Deutschlandpremiere
SO 14.10. um 20 Uhr · Zu Gast: Benjamin Wigley · Moderation: Stephan Hoffstadt
Seine Werke waren weltweit in Museen zu sehen, und doch befinden sich die meisten von ihnen zwei Meter unter der Erde. Der Sargkünstler Paa Joe ist einer der renommiertesten Vertreter einer ghanaischen Bestattungstradition: Dem Leben und Wirken des Verstorbenen wird mit kunstvoll bemalten Fantasiesärgen die letzte Ehre erwiesen. Sie kommen in Form eines Porsches daher, eines Turnschuhs, eine Peperoni oder auch als Coca Cola-Flasche, nachdem sie unter den geduldigen Händen des Meisters jene unwiderstehliche Magie entfaltet haben, die die bis zu drei Tage und Nächte dauernden Bestattungszeremonien in Feste des Lebens verwandelt. 2016 wurden Paa Joe und sein Sohn als „Artists in Residence“ nach Nottinghamshire eingeladen. Dort begleitete sie der Dokumentarfilmer Benjamin Wigley. Inmitten eines idyllischen Schlossparks schufen die beiden Künstler in einer Zeltwerkstatt vor den Augen der neugierigen Besucher einen Sarg in Löwenform, wie er bei der Bestattung hochgestellter Persönlichkeiten verwendet wird. Eine gemeinschaftliche Begräbniszeremonie bildete den spektakulären Abschluss eines interaktiven Kunst- und Kulturfestivals. Wigleys Langzeitbeobachtung des ungewöhnlichen Projekts zwischen England und Ghana ist weit mehr als die Dokumentation eines interkulturellen Experiments, nämlich eine überraschend spielerische Positionsbestimmung des kulturellen Verhältnisses zwischen Europa und Afrika. (sth)
Seine Werke waren weltweit in Museen zu sehen, und doch befinden sich die meisten von ihnen zwei Meter unter der Erde. Der Sargkünstler Paa Joe ist einer der renommiertesten Vertreter einer ghanaischen Bestattungstradition: Dem Leben und Wirken des Verstorbenen wird mit kunstvoll bemalten Fantasiesärgen die letzte Ehre erwiesen. Sie kommen in Form eines Porsches daher, eines Turnschuhs, eine Peperoni oder auch als Coca Cola-Flasche, nachdem sie unter den geduldigen Händen des Meisters jene unwiderstehliche Magie entfaltet haben, die die bis zu drei Tage und Nächte dauernden Bestattungszeremonien in Feste des Lebens verwandelt. 2016 wurden Paa Joe und sein Sohn als „Artists in Residence“ nach Nottinghamshire eingeladen. Dort begleitete sie der Dokumentarfilmer Benjamin Wigley. Inmitten eines idyllischen Schlossparks schufen die beiden Künstler in einer Zeltwerkstatt vor den Augen der neugierigen Besucher einen Sarg in Löwenform, wie er bei der Bestattung hochgestellter Persönlichkeiten verwendet wird. Eine gemeinschaftliche Begräbniszeremonie bildete den spektakulären Abschluss eines interaktiven Kunst- und Kulturfestivals. Wigleys Langzeitbeobachtung des ungewöhnlichen Projekts zwischen England und Ghana ist weit mehr als die Dokumentation eines interkulturellen Experiments, nämlich eine überraschend spielerische Positionsbestimmung des kulturellen Verhältnisses zwischen Europa und Afrika. (sth)