Direkt zum Seiteninhalt springen

Pedro soll hängen

Pedro soll hängen D/BRD 1939-41/1962, R: Veit Harlan, B: Veit Harlan, Ludwig Hynitzsch, Friedel Hartlaub, K: Bruno Mondi, D: Heinrich George, Gustav Knuth,   Maria Landrock, Jakob Tiedtke, Ursula Deinert, 66‘ · 35mm FR 16.06. um 21 Uhr Veit Harlan kämpfte bei vielen seiner Filme bis 1945 mit Goebbels’ Missfallen, doch so heftig wie bei Pedro soll hängen kam es nie zuvor und nie wieder danach: Seine Uraufführung erlebte der Film mit zweijähriger Verspätung, ohne Angabe des Regisseurs, als Torso; von den ursprünglich rund eineinhalb Stunden Laufzeit waren etwa sechzig Minuten übrig geblieben. Pedro soll hängen ist eines der sperrigsten Werke Harlans: Eine wilde Mixtur aus South-of-the-Border Western-Abenteuer und religiöser Allegorie mit antiklerikalen Tendenzen, wo sich in Spelunken wild gerauft, im Gefängnis ekstatisch gebüßt und nebenher der Lust mal zweckdienlich, mal zum Spaß gehuldigt wird. Die USA-feindlichen Spitzen wirken in diesem bizarren Spiel von Eros und Thanatos, Mors und Cupid wie Ideologieflitter. Doch die Rückkoppelungen zu Jud Süß (1940) in der Hinrichtungsszene geben allerhand Grund zum Grübeln. Bei seiner Wiederaufführung in den frühen 1960er Jahren blieb der Film ähnlich unbeachtet wie rund zwanzig Jahre zuvor. (om)