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Pelíšky

Pelíšky Kuschelnester CZ 1999, R: Jan Hrebejk, B: Petr Jarchovský, Jan Hrebejk nach der Erzählung Hovno horí von Petr Šabach, K: Jan Malí?, D: Miroslav Donutil, Jirí Kodet, Simona Stašová, Emília Vášáryová, Boleslav Polívka, Jaroslav Dušek, Eva Holubová, 115‘ · DCP, OmU SA 25.08. um 21 Uhr Wie Gagarins Bruder sieht der Typ auf dem Poster aus (Mick Jagger also) – das finden zumindest die tschechoslowakischen Teens anno ’67. Sie sind westorientiert, Kinofans und schwer verliebt, à troit zudem, wobei Michal auf der Strecke bleibt und auf klapprigem Drahtesel zusehen muss, wie Jind?iška, seine Angebetete, mit Elien auf dessen Mofa davondüst. Gänzlich unvereinbare Ideologien kommen da zusammen – Michals Vater dient dem Kommunismus, einen Stock höher weint Jindras Vater den guten alten liberal-konservativen Sitten inklusive Masaryk nach (und hofft auf Rettung aus dem Westen), während Elien vom Papa nur Anrufe und Pakete erhält, aus den USA dafür – also very special. Pelíšky – nach Petr Šabachs literarischer Vorlage Hovno horí (Scheiße brennt) – ist aber mehr als ironieschwangeres Coming of Age im Prager Frühling. Dafür wirkten 1999 die nationalen Vereinigungstendenzen zu gut: Ergo werden die Differenzen überwunden und Schicksalsgemeinschaften geformt – und zwar bei einem Soundtrack, der wahrlich ultracool sweet ist. (bw)