Direkt zum Seiteninhalt springen

Lesung und Gespräch mit Pavel Hájek

Jan Herold irrt durch Prag. Er ist auf der vergeblichen Suche nach Joseph Kilian, dem er etwas ausrichten soll. In einer der Straßen der Altstadt entdeckt er ein kleines Geschäft, in dem Katzen verliehen werden, und nimmt eines der Tiere mit nach Hause. Als er die Katze zurückgeben will, bleibt das Geschäft unauffindbar. Aus Angst vor einer Strafgebühr begibt sich Herold auf die Suche nach einem Verantwortlichen. Er irrt durch Amtsstuben, Wartezimmer, die Straßen der Stadt – und an dem leeren Hügel vorbei, auf dem bis vor kurzem noch ein riesiges Stalin-Monument thronte.

Seine erste Regiearbeit, die er zusammen mit Jan Schmidt realisierte, bezeichnete Pavel Jurácek als „kafkaeske Abbildung absurder Situationen, die mit der Epoche des Kultes zusammenhängen, dessen Absurdität wir nicht in der Lage waren zu begreifen“. Mit dieser Satire auf die stalinistische Bürokratie gewann er 1964 den Hauptpreis der Kurzfilmtage Oberhausen und fand erstmals internationale Beachtung.

Im Anschluss an die Filmvorführung finden eine Lesung aus Tagebuchtexten von Pavel Jurácek und ein Gespräch mit dem Herausgeber Pavel Hájek (Václav-Havel-Bibliothek, Prag) statt. (chf)