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Raoul Ruiz, contre l’ignorance fiction!

Raoul Ruiz, contre l’ignorance fiction! FR 2016, R: Alejandra Rojo, K: Jérôme Colin, T: Samuel Mittelman, S: Isabelle Poudevigne, P: Delphine Morel, M: Jorge Arriagada, 63’ · Bluray, OmeU, Deutschlandpremiere SA 20.10. um 19 Uhr Der Chilene Raoul Ruiz, der den größten Teil seines Lebens im französischen Exil verbrachte, genießt bei vielen Cineasten einen legendären Ruf. Mit Raoul Ruiz, contre l’ignorance fiction! erschließt die Dokumentarfilmerin Alejandra Rojo das breite Œuvre eines Kinopoeten, dessen Filme sich jeglichen Kategorisierungen und Formatierungen hartnäckig entziehen. In geschickt montierten Filmausschnitten entfaltet Rojo zunächst Ruiz‘ Biografie, in der sie eine Quelle von wiederkehrenden Motiven der surreal grundierten Filme findet. Dann taucht der Film in die faszinierende intellektuelle Welt des Filmemachers ein. Leidenschaftlich an Philosophie und Naturwissenschaft interessiert, verfolgte Ruiz mit seinen Filmen das hoch gesteckte Ziel, ein Kino des genuin visuellen Denkens zu schaffen. Aus seinen Reflexionen über das Exil als Grundkonstante der Globalisierung und seinen unter anderem an Ludwig Wittgenstein und Kurt Gödel geschulten Überlegungen über die Geheimnisse der nicht-linearen Zeit im Kino gewinnt Rojos Film Einblicke in dessen ästhetische Haltung: Ruiz beschwört die Kraft der Kinobilder als ein Mittel gegen die Konfektionierung des Fiktionalen. (sth)