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Die Geschichte der französischen Nationalheiligen Jeanne d’Arc, die als junge Frau eine Armee im Kampf gegen die Engländer kommandiert, vom Klerus der Ketzerei beschuldigt wird und auf dem Scheiterhaufen endet. Eine Frau, die den französischen König bis in seine Träume verfolgt. Mit der Besetzung der damals völlig unbekannten amerikanischen Teenagerin Jean Seberg, die im Rahmen einer monatelangen Suche nach der perfekten Hauptdarstellerin medienwirksam gecastet wurde, und Anton Wohlbrück in der Rolle von Jeannes Gegenspieler Bischof Cauchon gelang dem Regisseur Otto Preminger ein Coup: „Auf der einen Seite also Wohlbrück, der zu jener Zeit vor allem auf den Bühnen zwischen Düsseldorf und London unterwegs war und nur handverlesene Kinorollen übernahm, und auf der anderen Seite die im Mittleren Westen der USA aufgewachsene 18-jährige Seberg. (…) Im Film sehen wir sie immer wieder abseitsstehen, isoliert vom restlichen Geschehen – ganz im Gegensatz etwa zu Wohlbrück, dessen staatsmännisches Erscheinen oft den Mittelpunkt des Bildes darstellt (...). In seinen eindrücklichsten Momenten sehen wir zwei Filme vor uns, die subtil koexistieren: Einer über eine junge Frau, deren unbeirrbarer Glaube sie in den Augen ihrer Ankläger als naiv und entrückt erscheinen lässt, und ein zweiter, der geprägt wird durch Machtspiele und Intrigen.“ (Hannes Brühwiler in Wohlbrück & Walbrook, Wien 2020) Überliefert ist im Filmarchiv des DHM die englischsprachige Originalfassung mit deutschem Vor- und Abspann. Ein Unikat. (mbh).

Saint Joan