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Salamandra - Salamander / Falschmünzer

Salamandra Salamander / Falschmünzer D/SU 1928, R: Grigorij Rošal', B: Grigorij Grebner, Anatolij Luna?arskij, K: Louis Forestier, Phil Jutzi, D: Bernhard Goetzke, Natal'ja Rozenel', Nikolaj Chmelev, Sergej Komarov, Vladimir Fogel', 100’ · 35mm, russ. ZT mit dt. UT FR 07.06. um 18.30 Uhr · Am Flügel: Peter Gotthardt · Einführung: Adelheid Heftberger Kein Revolutionsepos verbirgt sich hinter Salamandra, der ersten echten Ko-Produktion zwischen der politisch links stehenden deutschen Prometheus und dem sowjetischen Studio Mežrabpomfil'm. Der Film behandelt vielmehr einen damals Schlagzeilen machenden Fall von Wissenschaftsfälschung. Kein Geringerer als der sowjetische Volkskommissar für Bildung, Anatolij Luna?arskij, verfasste das Drehbuch frei nach der tragischen Geschichte des österreichischen Biologen Paul Kammerer (1880-1926). Aufgrund seiner Forschungen zur Vererbungslehre wurde Kammerer weltberühmt, bis er schließlich der Fälschung bezichtigt wurde und sich das Leben nahm. Kurz vor seinem Selbstmord wurde der Wissenschaftler noch an die Moskauer Akademie der Wissenschaften berufen, an der er ein Institut für Experimentalbiologie gründen sollte. Im Film ist Bernhard Goetzke als ehrbarer und klassenkämpferischer Professor Zange zu sehen, der Züge von Kammerer trägt und von konservativen Kräften aus seinem Kollegenkreis und der Kirche verleumdet wird. In Deutschland wurde der Film unter dem Titel Falschmünzer jedoch nicht zugelassen. Die Zensur bezeichnete ihn als „antideutschen Hetzfilm“, der nicht nur die Zuschauer mit Aufnahmen aus unterschiedlichen deutschen Städten verwirren, sondern „der Herabsetzung des Ansehens des Geisteslebens“ dienen würde (Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 40, 24.1.1929). (ah)