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Salón México

Das Cabaret als Hort der Unmoral für eine meist besonders moralische Geschichte durchzieht die gesamte mexikanische Kinematografie. Als erster hat ihn Emilio Fernández, einst ein bekannter Tänzer, realistisch beschrieben. Fernández kannte das Milieu, auf das er sich in Salón México eingelassen und das er so authentisch wie möglich rekonstruiert hat.

Die Tänzerin Mercedes verkauft sich, damit ihre jüngere Schwester Beatriz in einem teuren Mädcheninternat zu einem ehrenwerten Fräulein erzogen werden kann. Davon weiß jedoch Beatriz nichts und träumt deshalb bedenkenlos davon, einen jungen Piloten, den Sohn der Direktorin des Internats, zu heiraten. Die Probleme beginnen, als Mercedes und ihr Partner Paco einen Tanzwettbewerb gewinnen und dieser das Preisgeld nicht mit ihr teilen möchte.

Emilio Fernández, El Indio genannt, schätzte Melodramen wie Salón México weit weniger als seine Filme mit indigener, nicht selten nationalistischer Thematik. Dennoch hat er mit Salón México eines der berühmtesten melodramatischen Werke gestaltet. Wesentliches dazu beigetragen haben der Kameramann Gabriel Figueroa mit seiner grandiosen Aufnahmekunst und der Komponist Agustín Lara mit unvergesslichen Boleros. (pbs)