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Die Basis für den Film lieferte der 1982 erschienene dokumentarische Roman des Australiers Thomas Keneally, der die Rettung von ca. 1100 Krakauer Juden durch den sudetendeutschen Industriellen Oskar Schindler im Herbst 1944 beschreibt. Schindler, der 1939 im Gefolge der deutschen Wehrmacht nach Krakau gekommen war, hatte dort eine Emailwarenfabrik eingerichtet und jüdische Arbeiter als billige Arbeitskräfte angeworben. Als 1943 das Krakauer Ghetto ausgelöscht wurde, richtete Schindler mit Genehmigung der SS auf dem Gelände seiner Fabrik ein eigenes Lager ein und konnte 1944, als die letzten noch lebenden polnischen Juden nach Auschwitz transportiert wurden, durch eine Liste, die sein Buchhalter Itzhak Stern und er aus dem Kopf zusammengestellt hatten, 1100 Menschen durch eine Evakuierung ins tschechische Brünnlitz retten.
»Mit Schindlers Liste greift Spielberg eine Ausnahmesituation innerhalb des Holocaust auf: er stellt den ›guten Deutschen‹ mit seiner Rettungsaktion vor und zeigt am Beispiel dieser Ausnahme um so deutlicher das Grauen und das Nichterzählbare des millionenfachen Mordes. Im Einzelfall scheint erzählbar zu sein, was sonst nicht darstellbar ist. » (Knut Hickethier)
Die Arbeit an Schindler’s List veranlasste Spielberg, sich noch stärker zu seinem jüdischen Erbe zu bekennen. Er widmete dem Gedächtnis von Oskar Schindler die Righteous Persons Foundation mit dem Zweck, an die Nichtjuden zu erinnern, die Juden vor dem Holocaust gerettet hatten. Die Stiftung fördert Künstler, Schriftsteller, Dokumentarfilm-Regisseure und jüdische Wohltätigkeitseinrichtungen und hat auch die Restaurierung des Anne-Frank-Hauses in Amsterdam unterstützt.