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"I'm someone who had a life of suffering and bad luck." – Im Eingang eines heruntergekommenen Backsteinhauses mit einem verwaschenen Revolutions-Slogan an der Wand sitzt kaum sichtbar und mit einigem Abstand zur Kamera eine alte Frau. In nüchterner Rede berichtet sie von dem Schicksal ihres Sohnes Ma Jinhu, der nach einem gewaltsamen Disput mit einem Fabrikbesitzer inhaftiert und 2002 hingerichtet wurde. Die klar wahrnehmbare Bild-Ton-Schere lässt dabei die profilmische Präsenz der Rednerin wie ein Re-Enactment ihres eigenen Monologs erscheinen. Ihre düstere Erzählung korrespondiert mit Zhang Mengqis extensiven Aufnahmen von spätherbstlichen Acker-Landschaften und demolierten Gebäude-Ruinen in und um das 47km-Dorf, die stärker noch als in den Vorgängerfilmen den Eindruck einer Geistersiedlung vermitteln. Für einige farbenfrohe Momente sorgt ein junges Mädchen, das ihre Träume und Wünsche auf die Häuserwände des Ortes malt. (chl)