Direkt zum Seiteninhalt springen

„Furchtbar, dieser Regen“, sagt die Schauspielerin Grethe Weiser zu Beginn des Films, aber es ist kein Regen, sondern der Krieg, der Shiva und die Galgenblume unvollendet zurücklässt. Die in Babelsberg geplanten Atelieraufnahmen wurden nach Prag verlegt, Stars wie Hans Albers, Elisabeth Flickenschildt und der junge O. W. Fischer wohnten im besten Hotel am Platze, und die Kriminalhandlung, die erzählt wird, spielt irgendwann und irgendwo, nur nicht im Deutschland des Jahres 1945.

Kriminalrat Dongen, genannt Shiva, kommt einem russischen Maler auf die Spur, der einst Porträtzeichner am letzten Zarenhof war und nun seinen Unterhalt als Geldfälscher verdient. – Bei Kriegsende abgebrochen, überlebte das Filmfragment in Form von 13 Rollen Bild- und acht Rollen Tonmaterial. 1993 montieren Hans Georg Andres und Michaela Krützen die überlieferten Aufnahmen mit Dokumentarszenen sowie Zeitzeugeninterviews, unter anderem mit tschechischen Filmhandwerkern. Die deutsche Schauspielerin Mady Rahl erinnert sich an die Dreharbeiten in Prag als eine glückliche Zeit: „Wir haben auf einem Goldenen Teppich getanzt, ohne zu wissen, was drunter ist“. Das Zeitdokument einer kompletten Gegenwartsverdrängung. (rs)