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1972 werden die RAF-Terroristen Andreas Baader und Jan-Carl Raspe gefangengenommen. Wenig später fasst die Polizei auch Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin. Im Mai 1975 beginnt der Prozess. Das Urteil heißt 1977 lebenslänglich für alle. Ulrike Meinhof ist zu diesem Zeitpunkt bereits tot – sie hatte sich kurz vorher in ihrer Zelle erhängt.
Rund zehn Jahre nachdem in Stammheim die führenden Mitglieder der »Baader-Meinhof-Gruppe« vor Gericht gestellt und verurteilt wurden, unternimmt Regisseur Reinhard Hauff eine filmische Rekonstruktion des 192 Tage währenden Prozesses. Ausgehend von authentischen Protokollen und unter Verzicht auf dramaturgisches Beiwerk, beschränkt sich die Inszenierung bewußt auf wörtliche Rezitation.
»1986 war Stammheim ein Film über die Gegenwart, heute ist es ein Film über die Vergangenheit. Denn zwischen uns und Stammheim liegt der 11. September 2001, der ein Superzeichen, ein Realbild, das aus Kinofiktionen zu stammen schien, hervorbrachte, das alle vorherigen Terrorbilder überschrieb.« (Stefan Reinecke)