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Bei diesem außergewöhnlichen Werk handelt es sich nicht um Science Fiction! Szpital przemienienia ist die Verfilmung des allerersten, schon 1948 verfassten Romans von Stanislaw Lem, der in der DDR 1959 unter dem Titel Die Irrungen des Dr. Stefan T. erschien. Darin verarbeitet der vom Holocaust bedrohte Autor autobiografische Erfahrungen und verwebt diese mit Spekulationen darüber, was ihm unter gewissen Umständen auch hätte geschehen können. Lem, der dreimal mit einem Medizinstudium begonnen hatte, aber durch die politischen Ereignisse immer wieder an einem Abschluss gehindert wurde, stellt sich im Buch vor, er wäre Arzt in einer psychiatrischen Anstalt gewesen. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen sollen alle Patienten getötet werden. Die fiktive Hauptperson sieht sich mit unaufschiebbaren Grundsatzfragen konfrontiert. „Ohne Beschönigung realistisch geschildert, eine beklemmend eindringliche Studie.“ (film-dienst) Der polnische Meister-Kameramann Witold Sobocinski (Das gelobte Land) findet einmal mehr visuell adäquate Entsprechungen für die im Stoff angelegte ausweglose Konstellation. (cl)