Direkt zum Seiteninhalt springen

Taking the Dog for a Walk

Taking the Dog for a Walk L/GB 2014, R: Antoine Prum, K: Carlo Thiel, Nikos Welter, S: Antoine Prum, Theo Thiesmeier, Marc Recchia, T: Gilles Laurent, Maikôl Seminatore, 128' • DCP, OF, Deutschlandpremiere FR 18.09. um 20 Uhr Zu Gast: Antoine Prum, im Anschluss an die Filmvorführung: Live Konzert des N.E.W. Trio

Improvisation ist eine spannende, aber häufig missverstandene musikalische Ausdrucksform, die Quelle und Methode zugleich ist. Freie Improvisationsmusik stellt hierbei eine besondere Herausforderung dar, weil bei ihr Musik in Echtzeit und ohne festgelegte Strukturen, Ordnungen, ästhetische oder Genregrenzen entsteht. Improvisationskünstler eröffnen sich und dem Publikum Möglichkeitsräume der musikalischen Weiterentwicklung.

Die äußerst einflussreiche britische Underground-Szene für freie Improvisationsmusik und ihre Protagonisten sind das Thema von Antoine Prums Film Taking The Dog For A Walk. Die Dokumentation beleuchtet die Anfänge der Szene in den 1960er-Jahren und verfolgt ihre Entwicklung bis zum heutigen Tag. Längere Ausschnitte von Auftritten legendärer Musiker vermitteln einen Eindruck vom Live-Erlebnis dieser Musik. Hinzu kommen Interviews mit ausgewählten Kritikern, die den Nährboden für die Szene und einen Kontext für ihre Entstehung schufen. Auch den ästhetischen Perspektiven und dem persönlichen Werdegang der Musiker selbst nähert sich der Film in Interviews an; Interviewer ist dabei zumeist der britische Comedian und Improvisations-Fan Stewart Lee. Taking The Dog For A Walk ist ein Beleg für die ästhetische, gesellschaftliche und finanzielle Beharrlichkeit, die Musiker besitzen müssen, um diese Art von Musik zu machen. Dass die in London ansässige Szene für freie Improvisationsmusik so lange überlebt hat und trotz fehlender offizieller Anerkennung und geregelter kultureller Förderung unaufhaltsam wegweisende Musik schaffen konnte, ist ein Beweis ihrer Vitalität. Empfang mit freundlicher Unterstützung der Botschaft von Luxemburg