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The Big Parade

USA 1925, R: King Vidor, D: John Gilbert, Renée Adorée, Robert Ober, Tom O’Brien, Karl Dane, 138’ · 35 mm, engl. ZT Vier Millionen amerikanische Soldaten kämpfen im Ersten Weltkrieg, mehr als 100.000 werden getötet. Tausende Kilometer entfernt von ihrer Heimat sollen sie auf den Schlachtfeldern von Frankreich für Freiheit und Demokratie kämpfen. Ihr Einsatz entscheidet den Krieg. Als 1917 die ersten Freiwilligen-Regimenter in Amerika mit großem Pomp verabschiedet werden, steht der verwöhnte Fabrikantensohn Jim (John Gilbert) noch abseits, doch die patriotische Hochstimmung packt auch ihn, und so meldet er sich zur Freude seines stolzen Vaters zur Armee. The Big Parade, der vielleicht größte Welterfolg der Stummfilmzeit, erzählt davon, wie aus einem Schnösel ein Mann wird. Für seine Kameraden, die einen sozialen Querschnitt der amerikanischen Gesellschaft bilden, gibt er alles. In Frankreich verliebt sich Jim in ein Bauernmädchen – und die Szene, wie diese beiden vom Krieg zusammengeführten Menschen wieder auseinandergerissen werden, gehört zu den bewegendsten Momenten der Kinogeschichte. Der gerade einmal 29 Jahre alte Regisseur King Vidor ging also melodramatischen Zuspitzungen nicht aus dem Weg. Doch berühmt ist The Big Parade vor allem dafür, als einer der ersten Filme die Atmosphäre an der Front, den Drill, die Nachtangriffe, das Grauen und Sterben in realistische, glaubwürdige Bilder übersetzt zu haben. Als der Film nach langen Debatten auch in Deutschland läuft, resümiert Fred Hildenbrandt im Berliner Tageblatt: „Von diesem Film steht man mühselig und beladen auf, und nichts anderes ist da, einen zu erquicken, als ein listiges und entschlossenes Wort: nie wieder.“ (16.6.1927) (ps) SA 23.08. um 19.30 Uhr · Am Flügel: Eunice Martins