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The Congress

Einführung: Wojciech Orlinski

Als sich der israelische Regisseur Ari Folman an die Verfilmung von Lems berühmten Roman Der futurologische Kongress machte, unterlief er so ziemlich alle Erwartungen, die sich mit einem solchen Vorhaben verbinden konnten. Die Empörung der Fan-Gemeinde nahm er dabei billigend in Kauf. Zunächst verbannte er die Hauptfigur Ijon Tichy aus der Handlung und stellte stattdessen die Hollywood-Aktrice Robin Wright in deren Zentrum. Die Schauspielerin, die in einer Zeichentrick-Variante auch gedoubelt wird, verkörpert sich quasi selbst. Dann kippt nach etwa einer Stunde die bis dahin real fotografierte Szenerie in einen Animationsfilm, und Robin Wright bewegt sich quer durch den Film in drei verschiedenen Zeitebenen, in denen jeweils ein anderer düsterer Zukunftsentwurf ausgemalt wird. Zuletzt landet sie in einer „Chemokratie“, in der sämtliche Lebensumstände durch Psychopharmaka simuliert werden. „Die Motive von Flucht, Suche und Orientierung in einer aus den Fugen geratenen Welt sprechen Technokratie-Ängste und eskapistische (Alb-)Träume an, während zugleich die berührende Geschichte einer Mutterliebe erzählt wird.“ (Kathrin Häger, film-dienst). (cl)