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Mit seiner einzigen Regiearbeit schuf der Schauspieler Charles Laughton einen Klassiker des southern gothic. Der legendäre Ruf des Films dürfte vor allem auf den Bösewicht zurückzuführen sein, auf den von Robert Mitchum kongenial verkörperten psychopathischen Mörderpfarrer Harry Powell, der sich die Schriftzüge “L-O-V-E” und “H-A-T-E” auf die Fingerknöchel tätowiert hat. Abgesehen hat er es auf die Beute eines Bankraubs, die nach der Hinrichtung des Täters zum Greifen nahe scheint. Aber während der schmierige Powell die frommen Erwachsenen mit links um den Finger zu wickeln vermag, leisten zwei Kinder erbittert Widerstand. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, das in jeder Szene neu zu überraschen vermag; mal dominiert der schiere Terror, mal eine fast weltentrückte poetische Tonart, die den Film, insbesondere während einer denkwürdigen Bootsfahrt, in die stilistische Nähe des deutschen Expressionismus rückt. (lf)