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Tonio Kröger

Tonio Kröger BRD 1964, R: Rolf Thiele, B: Erika Mann, Ennio Flaiano, K: Wolf Wirth, M: Rolf Wilhelm, D: Jean-Claude Brialy, Nadja Tiller, Werner Hinz, Rudolf Forster, Anaid Iplicjian, Walter Giller, Theo Lingen, Günther Lüders, Mathieu Carrière, Gert Fröbe, 90’ · Digital HD SO 18.11. um 18 Uhr · Einführung: Wolfgang Theis Franz Seitz, der viele Filme Thieles produzierte, soll Tonio Kröger bei einem Verleih als unrealisiert gebliebenes Projekt entdeckt haben, für dessen Regie Mauro Bolognini vorgesehen war. So erklärt sich auch die Beteiligung von Ennio Flaiano, der vor allem als Drehbuchautor für Federico Fellini Ruhm geerntet hat. Thiele schrieb – am Ende ungenannt – mit an dem Buch zu dieser (ausdrücklich „freien“) Adaption von Thomas Manns autobiographisch inspirierter Novelle, die 1903 erschienen war: Die Geschichte eines Lübecker Kaufmannssohnes, der sich den Künsten hingegeben hat, sich aber zugleich nach einem bürgerlichen, konventionellen Leben sehnt und ruhelos durch Europa reist. Das Problem, Thomas Manns von ihrer Sprache geprägten Werke in laufende Bilder zu übersetzen, wurde bei dieser zudem handlungsarmen Vorlage auf relativ simple Weise gelöst: Es wird viel aus dem Off vorgelesen. Doch auch Wolf Wirths erlesener Schwarzweißfotografie kommt große Bedeutung zu: „Die Bilder sind von einem hohen Stimmungsgehalt und sprechen oft für sich.“ (Lbv., Evangelischer Filmbeobachter Nr. 36/1964) Tonio Kröger lief 1964 in Venedig als bundesdeutscher Wettbewerbsbeitrag. Wenig später brachte das gleiche Team auch Manns skandalträchtiges Werk Wälsungenblut auf die Leinwand. (gym)