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Im Mai 1915 tritt Italien auf der Seite der Entente in den Ersten Weltkrieg ein und eröffnet eine neue Front an der Grenze zu Österreich. Zwischen den Alpen und der Adria beginnt ein jahrelanger Stellungskrieg: Er bildet den Hintergrund des 1938 erschienenen Romans Ein Jahr auf der Hochebene des Pazifisten und Antifaschisten Emilio Lussi. Francesco Rosis kongeniale Verfilmung arbeitet die Machtverhältnisse und sozialen wie gesellschaftlichen Gegensätze innerhalb der italienischen Armee heraus und blickt dabei besonders auf die jungen Offiziere, die zwischen den grundlos verheizten einfachen Soldaten und der militärischen Führung stehen. Als die Soldaten schließlich meutern, müssen die Offiziere entscheiden, ob sie sich dem Widerstand gegen das unmenschliche System anschließen. Rosi präsentiert sein großangelegtes Schlachtenporträt im Stil eines Italowesterns, ohne dabei seine Intentionen – die Aufklärung über das Unrecht und den Einsatz für die Unterdrückten – außer Acht zu lassen.

Die Neue Zürcher Zeitung bemerkt über diesen „revolutionären“ Film, dass er zwar links sei, es der um 1970 aktiven Jungen Linken aber nicht leicht mache: „Rossis Uomini contro, wie immer links dieser Film sein mag, erinnert daran, wie entsetzlich jeder Krieg ist: das ist über alle ideologische Absicht hinweg seine Humanität. Und man wird vor ihm sich erneut des Umstandes bewußt, daß nur im Westen solche Filme über den Krieg gedreht werden können. Denn nur hier ist es möglich, die Scheußlichkeit des Schlachtfeldes zu denunzieren, ohne den ideologischen Rösselsprung machen zu müssen, daß das Sterben je nach dem eine gute oder eine schlimme Sache ist.“ (13.11.1971) (ps)

Wir zeigen eine Kopie der Cinecittà Luce.