Direkt zum Seiteninhalt springen

Variations Kawase

Miasma, Plants, Export Paintings

CN 2018, R: Bo Wang, Pan Lu, K/S: Bo Wang, T: Luo Wei, P: Andrew Lone, M: Zhang Shuai, 28’ · Bluray, OmeU, Deutschlandpremiere

Variations Kawase

FR/JP 2019, R/K: Yves Montmayeur, T: Ivan Gariel, S: Fabien Bouillaud, P: Raphaëlle Girotto, Faustine Deffobis, M: Yoko Higashi, 65’ · DCP, OmeU, Deutschlandpremiere FR 11.10. um 18.30 Uhr · Zu Gast: Bo Wang und Yves Montmayeur im Gespräch mit Bert Rebhandl
Die Miasmentheorie war im 19. Jahrhundert noch weit verbreitet. Man ging davon aus, dass Krankheiten durch sogenannte Miasmen, schlechte Dünste, verbreitet werden. Miasma, Plants, Export Paintings beginnt mit diesem Mythos vom Miasma, dem tropischen Klima, das die britischen Kolonialherren mit Ideen über Epidemien, Umwelt und Rasse verknüpften. Im Fokus der collageartigen Kontemplation steht der Zusammenhang zwischen kolonialer Machterweiterung, Wissenschaft und Bildherstellung. Bo Wang und Pan Lu setzen das alte und neue Archivmaterial mit einem präzisen Blick für die Kontinuitäten von Machtstrukturen ein und komprimieren es zu einer provokativen Bildbetrachtung. (abe) Die großen künstlerischen Traditionen Japans „drohen im Lärm der Moderne verloren zu gehen“, fürchtet Filmemacherin Naomi Kawase, sie fragt sich, „ob etwas vom Japan Ozus und Mizoguchis bleiben wird“. Seit Beginn der 1990er Jahre versucht Kawase, diese Traditionen, deren Tiefe und Schönheit sie im Buddhismus begründet sieht, wiederzubeleben. Yves Montmayeurs Portraitfilm handelt von Tanz, Musik und religiösem Ritual. In einigen Szenen sieht man die Filmemacherin in Zwiesprache mit der Natur nahe ihrem Geburtsort im Kasuga-Wald, andere Szenen zeigen sie und ihre Crew in den geschäftigen Straßen Tokios. Kawases Meditationen über Kunst werden dabei von den Gedanken anderer Künstlerinnen und Künstler begleitet, deren Arbeiten Kawase inspiriert haben oder die von ihr inspiriert wurden. Montmayeurs Dokumentarfilm ist ein Genuss für Auge und Ohr. (mlf)