
Nach dem Ersten Weltkrieg nutzen viele Frauen die neuen Berufsmöglichkeiten in der Filmindustrie. Sie werden als Drehbuchautorinnen, Kostümbildnerinnen oder Filmarchitektinnen, als Regisseurinnen oder Produzentinnen tätig, müssen in den Credits jedoch meist auf die Nennung ihres Vornamens verzichten. Mit Pioniergeist und Experimentierfreude erkunden sie das neue Medium. Wer waren diese Frauen und wie eroberten sie sich das neue Metier? Mit detektivischem Spürsinn haben die Autor*innen der Publikation Weimar, weiblich. Filmpionierinnen des Kinos der Moderne (1918-1933) (München: edition text+kritik 2025) unbekannte Materialien in den Archiven ausfindig gemacht und in über 40 Biografien und acht Essays das Thema neu erschlossen.
In einer Lesung aus bislang unveröffentlichten Dokumenten, Interviewauszügen und Selbstzeugnissen kommen die filmschaffenden Frauen selbst zu Wort. Sie berichten von ihren Innovationen, von Erfolgen und Rückschlägen in der Filmbranche und geben damit Einblick in ein bislang kaum beleuchtetes Kapitel der deutschen Filmgeschichte. (kj)