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Mit seinem Film Letjat schurawli wurde der Regisseur Michail Kalatosow als Erneuerer des sowjetischen Films nach Stalins Tod bekannt. Die Kamerafahrten, Montagen und die expressiven Einstellungen waren für diese Zeit außerordentlich. Der Film erzählt eine Liebesgeschichte, die außerhalb der heroischen Legenden steht und trotzdem die Sinnlosigkeit des Krieges betont:
1939 verlieben sich in Moskau die junge Veronika und Boris ineinander. Bevor sie heiraten können, muss Boris in den Krieg ziehen. Bei einem Luftangriff wird Veronikas Elternhaus zerstört, ihre Eltern sterben in den Trümmern. Boris’ Eltern nehmen die junge Frau bei sich auf. Aus Verzweiflung und großer Einsamkeit heiratet sie Boris’ Bruder, doch die Ehe zerbricht bald. Sie will die Nachricht, dass Boris inzwischen gefallen ist, nicht glauben. Jeden Tag erwartet sie zurückkehrende Einheiten am Bahnhof, um den Geliebten mit Blumen zu empfangen. Als die letzten Soldaten wieder zu Hause sind, erkennt sie ihr vergebliches Tun: Weinend verschenkt sie sie Blumen.


Wenn die Kraniche ziehen war einer der Welterfolge des sowjetischen Kinos der fünfziger Jahre und wurde beispielsweise in der DDR und der Bundesrepublik fast gleichzeitig gestartet. 1958 gewann er in Cannes die Goldene Palme.