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N. n.

Kinder sind keine Rinder

Drei innovative Dokumentation aus den frühen 1970er-Jahren über neue Formen der Erziehung und Freizeitgestaltung sowie über Wohnungsprobleme in West-Berlin. Kinder sind keine Rinder (1970) kritisiert den Mangel an Kinderspielplätzen und erzählt vom ersten, in der Witzlebenstraße 37 in Charlottenburg aufgebauten Schülerladen: „Schülerläden sind Läden, in denen sich Schüler treffen können. Sie lernen dort, woher ihre Lage kommt und was sie tun müssen, um ihre Lage zu verändern.“ Und weiter heißt es im Film: „Im Schülerladen sprechen wir darüber, warum die einen viel Geld haben, und die anderen wenig. Warum die einen Produktionsmittel besitzen und die anderen nur ihre Arbeitskraft. Warum die Mieten so hoch sind und die Wohnungen so klein.“

Das Kinogramm II: Mietersolidarität von 1970 zeigt Protestaktionen im Märkischen Viertel, mit denen die Exmittierung einer Familie verhindert wurde.  Putte muß bleiben (1974) ist ein Video über den Kampf Jugendlicher aus Berlin-Wedding um den Erhalt ihres Jungarbeiter- und Schülerzentrums. Die „Putte“ in der Rügener Straße 20 war eines der ersten besetzten Häuser in West-Berlin und wurde trotz zahlreicher Proteste polizeilich geräumt. Die Aufnahmen entstanden gemeinsam mit den Betroffenen im Sinne einer „Gegenöffentlichkeit“. „Außerdem zeigt es deutlich, welche Sanierungspolitik damals verfolgt worden ist. Abriss und Neubau. Dieses Video wurde zu einem kleinen Baustein für die Neuorientierung in Sache behutsame Stadterneuerung.“ (Gerd Conrad) (jg)

Kinogramm II – Mietersolidarität

Putte muß bleiben