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Witkin & Witkin

Witkin & Witkin MX 2018, R: Trisha Ziff, K: Claudio Rocha; Felipe Pérez Burchard, T: Pablo Lach, Percival Argüero, S: Jorge Márquez, P: Isabel del Río, M: Jacobo Lieberman, 93‘ · DCP, OmeU, Europapremiere SO 14.10. um 18 Uhr · Zu Gast: Trisha Ziff (angefragt) Die Welt ist voller Dinge, die wir nicht sehen, selbst wenn sie sich vor unseren Augen abspielen. Joel-Peter Witkin gibt ihnen in seinen surrealen, oft grotesken, manchmal verstörenden Fotoinszenierungen eine Sprache. – Die Welt ist auch voller Dinge, vor denen wir die Augen bewusst verschließen. Der sozialpolitisch engagierte figurative Maler Jerome Witkin besteht mit seinen historisch aufgeladenen Bildern aufs Hinsehen. Joel und Jerome sind eineiige Zwillinge, doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Zumindest behaupten dies die beiden Künstler, die den größten Teil ihres Lebens getrennter Wege gingen. Wenngleich Trisha Ziffs Porträtfilm auch nahe Verwandte und Mitarbeiter berücksichtigt, gibt er vor allem den beiden Witkins Raum, ihre Geschichten zu erzählen. Dabei kehrt Witkin & Witkin immer wieder zu detaillierten Nahaufnahmen der beiden Gesichter zurück. Während Joel und Jerome von ihrer Verschiedenheit sprechen, sucht man als Zuschauer instinktiv nach Ähnlichkeiten. Das Nebeneinanderstellen der oft gegenläufigen visuellen und verbalen „Erzählungen“ ist von Ziff geschickt eingesetzt, was das Künstlerporträt auch zu einem klugen Film über das Sehen und Wahrnehmen macht. (abe)