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Wolfgang „Wolli“ Köhler ist wie Norbert Grupe in Der Boxprinz und Heino Jaeger im gleichnamigen Film ein Hamburger Original und eine Kiez-Größe. Der gebürtige Sachse verdiente seinen Lebensunterhalt einst bei der Wismut, ging in den Westen und kam schließlich nach St. Pauli. Dort betrieb er zunächst ein Pornokino und versuchte später, ein Bordell nach sozialistischen Vorstellungen zu leiten. Mittlerweile ist der eloquente Freigeist als Dichter und Maler mit seiner Gattin und ehemaligen Angestellten am Stadtrand von Hamburg zuhause. Gerd Kroskes Dokumentarfilm Wollis Paradies über diese schillernde Persönlichkeit gleicht einem Kammerspiel: eine Wohnung, ein Tag und eine Nacht.

Künstler und Maler ist auch Kurt Wanski (1922-2012), den Gerd Kroske Anfang der 1990er Jahre in seinem Kurzfilm Kurt – oder Du sollst lachen porträtiert. Kurt lebt in einer psychiatrischen Anstalt. Die Ärzte attestieren ihm eine graduelle Depression und einen Sammeltrieb. Kroske begleitet ihn mit offenem Blick, beobachtet ihn beim Malen und folgt ihm auf den Straßen Ost-Berlins. (mbh)

Kurt – oder du sollst lachen


D 1992
DCP

R/B: Gerd Kroske, K: Michael Schaufert, 29‘

Wollis Paradies


D 2007
DCP

R/B: Gerd Kroske, K: Susanne Schüle, 60‘