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Written on the Wind

Written on the Wind USA 1956, R: Douglas Sirk, B: George Zuckerman, K: Russell Metty, M: Frank Skinner, D: Rock Hudson, Lauren Bacall, Robert Stack, Dorothy Malone, Robert Keith, Grant Williams, Robert J. Wilke, 99‘ · 35 mm, OF DI 13.09. um 20 Uhr + SO 18.09. um 20 Uhr · Einführung am 18.09.: Dominik Graf Vielleicht das eleganteste unter Sirks Melodramen: Nie schwebte Russell Mettys entfesselte Kamera eleganter durch Stillleben bürgerlicher Selbstentfremdung, nie evozierten Farbgestaltung und musikalische Bögen eindringlicher verwüstete Seelenlandschaften. Und wie nebenbei entwirft der Film mit seiner dysfunktionalen Familienchronik im Großindustriellenmilieu eine Blaupause späterer TV-Welterfolge wie Dallas. Im Zentrum steht die Familie Hadley, die durch Öl zu Reichtum gelangt ist. Marylee Hadley (Dorothy Malone) ist eine selbstzerstörerische Alkoholikerin, Kyle Hadley (Robert Stack) ein lebensuntüchtiger Playboy. Als Gegenpol tritt Rock Hudson – 1965 auch dank des thematisch verwandten Epos Giants auf dem Gipfel seines Starruhms – auf den Plan, als Geologe Mitch Wayne, ein Jugendfreund Kyles, der sich in dessen Frau Lucy (Lauren Bacall) verliebt. „Sirk beschreitet den Grat zwischen Expressionismus und Kitsch mit traumwandlerischer Sicherheit: Wenn Kyle im herbstlichen Sonnenuntergang mit seinem gelben Sportwagen vorfährt und das aufgewirbelte Herbstlaub mit dem folgenden Schnitt geradezu in sein Haus hereinzutragen scheint, dann treibt Sirk die Möglichkeiten der Bildsprache an ihr Äußerstes.” (Oliver Nöding). (lf)