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Die vom Ausschuss verhängten Verbote stießen im Verlauf der 1960er Jahre in der westdeutschen Öffentlichkeit immer häufiger auf Kritik. 1965 kam es sogar zu einer juristischen Auseinandersetzung, weil Helmut Soeder, ein Filmimporteur aus Freiburg, sich weigerte, dem Ausschuss eine Kopie von Der lachende Mann vorzulegen. Wie zuvor schon in Kommando 52, porträtiert der Film von Walter Heynowski und Gerhard Scheumann auf entlarvende Weise westdeutsche Söldner, die im Bürgerkrieg im Kongo kämpfen. Im Mittelpunkt steht Siegfried Müller, der sich selbstherrlich vor der Kamera als blutrünstiger Militärführer in Szene setzt. Er bedient genau jenes Feindbild, das Heynowski und Scheumann anprangern. Der juristische Streit um den Film, der bis vor das Bundesverfassungsgericht ging, leitete das Ende des Interministeriellen Ausschusses ein. (koe)

Kommando 52


DDR 1965
35mm

R: Walter Heynowski, 34‘

Der lachende Mann


DDR 1966
35mm

R: Walter Heynowski, Gerhard Scheumann, 65‘