In memoriam Bernhard Marsch (1962-2025)
Gesammelte Werke I & II
„Wenn alle diese Dinge etwas erzählen könnten – und gleichzeitig –, dann wäre das ein unendlicher Geschichtenbrei. Das fand ich immer toll, diesen Gedanken. Wenn alles gleichzeitig erzählen würde, ein ewiges Murmeln.“ Diese Worte spricht Bernhard Marsch im Voice-Over seines Films Wohnhaft (2004), in dem er sich und seine imposant verkramte Altbauwohnung in Köln-Ehrenfeld porträtiert, kurz bevor er aus ihr ausziehen muss. Filmposter, eine „Präsenzbibliothek“, Andenken, skurrile Zeitdokumente, allerlei Krimskrams, von denen sich Marsch partout nicht trennen möchte, stapeln sich zu seinem „inspirativen Büro“, wie er es nannte. Leben und Arbeit – unentwirrbar verbunden.
Am 15. Juni 2025 ist der Cineast, Sammler, Darsteller, Filme- und Kinomacher Bernhard Marsch in Köln tödlich verunglückt. Gemeinsam mit Freund*innen und Weggefährt*innen widmet ihm das Zeughauskino ein Doppelprogramm, das an die vielen Talente und Leidenschaften von Bernhard Marsch erinnert. Sein unermüdliches Engagement für den Kölner Filmclub 813 e.V. wird dabei ebenso gewürdigt wie Marschs eigenes Schaffen für Film und Theater und die Sammlung analoger Filmkopien, das RAMSCH Archiv, das Marsch beim ersten Termin unserer Reihe Sammelt Filme! im März 2024 vorstellte.
Bernhard Marsch war dem Zeughauskino eng verbunden, wie umgekehrt unsere Arbeit von seiner Leidenschaft und Expertise profitierte. Wir bedanken uns für die Initiative von Elena Wegner sowie Marco Abel, Volker Gerling, Jakob Hüfner und Felix Mende, Bernhard Marsch in einem Kinosaal – neben See und Freibad sicher sein Lieblingsort – noch einmal Lebewohl zu sagen.