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Wenn Deutschland je das Land der Dichter und Denker war, so ist es heute das Land der Jäger und Sammler. Immerhin gut 400.000 unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger besitzen einen Jagdschein. Ihnen stehen rund 500.000 Modelleisenbahnsammler, ein bis zwei Millionen Briefmarkensammler und zahllose andere Menschen gegenüber, die Comics, Mode, Münzen, Sportartikel und allerlei andere liebens- und aufbewahrenswerte Dinge sammeln und hüten. Dazu passt, dass Deutschland zwischen Aachen und Zwickau eine immens reiche Landschaft von Museen, Archiven und öffentlichen Sammlungen besitzt. Auch im Bereich Filmerbe, für dessen Aufbewahrung und Pflege öffentlich zugängliche Archive sowie mehrere Kinematheken und Filmmuseen zuständig sind, gilt das. Hunderttausende Filmrollen sind in diesen Filmerbe-Institutionen gelagert. Doch viel zahlreicher sind im föderalen Staat die kleinen Archive und Sammlungen, die sich oftmals in Privatbesitz befinden und ganz eigene spezialistische Sammlungsinteressen verfolgen.

Es kommt immer wieder vor, dass trotz der Größe der öffentlichen Archive bestimmte Werke dort nicht auffindbar sind. Hier füllen die kleinen Archive und Sammlungen bedeutende Lücken im Bestand und sorgen für eine reichere, vielfältigere Überlieferung des Filmerbes. Welche Lücken schließen die kleinen Archive? Was wird dort gesammelt und aus welchem Grund? Welche Menschen stehen hinter diesen kleinen Sammlungen? Wie prägen sie deren Profil? Diesen Fragen geht unsere neue Veranstaltungsreihe Sammelt Filme! nach, die in Zukunft kleine Sammlungen und die treibenden Kräfte dahinter vorstellen wird.

Unser erster Gast ist Bernhard Marsch aus Köln, der dort das private RAMSCH Filmarchiv aufgebaut hat. Er ist Filmemacher, Autor, Kurator, Filmliebhaber und Motor vieler Filmprojekte der „Kölner Gruppe“. Als Kinomacher gehört er seit 1990 zum Team des Kölner Filmclub 813. Bernhard Marsch bewahrt heute das filmische Gesamtwerk des deutschen-bulgarischen Filmemachers und Künstlers Marran Gosov auf. Im Zeughauskino stellt er persönliche Favoriten und besonders selten gesehene Filme vor.

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