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Ralf Forster

Der kleine Flächenstaat DDR befand sich bei seiner Industrialisierung in einem Dilemma: Als einheimischer Energieträger und petrolchemischer Grundstoff stand lediglich Braunkohle zur Verfügung, die zudem in großen Tagebauen gewonnen werden musste. Naturzerstörungen und Umsiedlungen waren also vorprogrammiert. Dennoch argumentierten Filme lange positiv und würdigten zum Beispiel die Allwetterarbeit am Bagger und in der Grube als Kraftakte für den Sozialismus (Kampf um Kohle). Gleichzeitig entwickelte sich im Lauchhammerwerk eine Spezialfertigung von Großgeräten, die in selbstbewussten Auslandswerbefilmen eine Bühne erhielten (Neue Trümpfe aus Lauchhammer).

Die Folgen dieser ineffizienten Stromerzeugung zeigte erstmals Umkohlung. Zwar mehrten sich in den 1980er Jahren Aktivitäten zur Renaturierung sogenannter Tagebaurestlöcher, wobei in den Medien auf den gesteigerten Erholungswert abgehoben wurde (Rekultivierung). Jedoch erst zum Ende der DDR kamen die Umweltschäden realistisch vor die Kamera: In Pappesatt werden die Mondlandschaften zum Sinnbild für ein im mehrfachen Sinne ausgekohltes Land. (rf)

Kampf um Kohle


DDR 1955
35mm

R: Berthold Beißert, 13’

Reichtum aus versunkenen Wäldern


DDR 1958
35mm

R: Jürgen Thierlein, 18’

Umkohlung


DDR 1965
35mm

R: Thomas Kuschel, 10’

Neue Trümpfe aus Lauchhammer


DDR 1965
Digital SD

R/K: Ernst Hirsch, 16’

Rekultivierung


DDR 1980
Digital SD

R: Hubert Andörfer, 10’

Pappesatt


DDR 1990
35mm

R: Thomas Schmidt, 28’