Direkt zum Seiteninhalt springen

Amphitryon

Amphitryon D 1935, R/B: Reinhold Schünzel, K: Fritz Arno Wagner, Werner Bohne, Werner Krien, Igor Oberberg, D: Willy Fritsch, Käthe Gold, Paul Kemp, Fita Benkhoff, Adele Sandrock, 102‘ · 35mm FR 12.01. um 18.30 Uhr + DI 16.01. um 20 Uhr „‚Amphitryon’ typisch Ufa. Verkitscht und Konglomerat von widersprechenden Stilelementen. Kein Hochgenuß! Und dafür dieses viele Geld“, bedauert Goebbels am 13.7.1935. Der als „Halbjude“ nur mit Sondererlaubnis beschäftigte Regisseur Reinhold Schünzel inszeniert ein parodistisches Lustspiel, in dem Willy Fritsch eine Doppelrolle gibt: Als Jupiter ist er mächtiger Gott, verheiratet mit Juno (Adele Sandrock), und als Amphitryon Gatte der schönen Alkmene (Käthe Gold). Auf ihr Flehen hin greift Jupiter zugunsten der Thebaner in den Krieg ein – nicht ohne Hintergedanken: Er möchte die schöne Bittende verführen. Doch diese ist treu. Jupiter beschließt, Alkmene zu hintergehen, gefährdet damit die glückliche Ehe – und forciert so die komischen Verwicklungen. Die Deutsche Filmzeitung bejubelt am 28.7.1935 Drehbuch, Idee und Ausstattung des Films, „der eine ganz neue Note in die Einförmigkeit der letztjährigen Lustspiel- und Operettenproduktion bringt.“ Der Kritiker lenkt den Blick auf die zweite Doppelrolle Merkur/Sosias: „Paul Kemp, ein unglaublich grotesker, bald eleganter, bald trocken proletarischer Effekt geht von ihm, von seiner Stimme, seiner Gebärde, seiner Kleidung, seinem Hütchen aus. Darstellerisch ist der Film beinahe ein Paul-Kemp-Film.“ (smf)