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RP Kahl

Angel Express

Der Schauspieler, Produzent und Regisseur RP Kahl hat sich in zwei Filmen intensiv mit Berlin als Ort der Transformation auseinandergesetzt: in dem episodischen Kaleidoskop Angel Express und in dem erotischen Metafilm Bedways. Beide Filme suchen nach einem filmischen Ausdruck für Sehnsucht und Begehren. In Angel Express ist daraus ein aufregendes und dynamisches Panorama der Nachwendestadt geworden. Alles wird zusammengehalten von einem Revolver, der von Hand zu Hand geht ...

„A Girl and a Gun: That’s cinema. Some girls and a gun: That’s Angel Express. Fünf Nachtwandler auf der Suche nach Lust und Abenteuer, Drogen und Exzess, sie bestimmen dieses Mosaik. Stattdessen finden sie Verführung und leerlaufendes Begehren, Rituale der Oberflächlichkeit, Korruption und Verrat. Und immer wieder beschäftigt sie eine wesentliche Frage: ‚Wie alt bist du?‘ Das Altern ist die letzte nie besiegte Krankheit dieser Welt im Rausch des Flüchtigen. Zu Fühlen wird schwer, wenn man längst taub geworden ist angesichts des elektronischen Pochens und Rauschens an Bord des Angel Express. Die Hitze der Exzesse vertreibt die Einsamkeit wenigstens für Momente.

RP Kahls Angel Express war 1998 das bestechende Dokument eines Zeitgeistes, der näher an der Wirklichkeit dieser Stadt lebte, als es die touristische Akrobatik von Lola rennt je leisten konnte. Danach schien der Film vergessen, und war doch immer da. Das Berlin jener Jahre ist der rauschhafte Angel Express auf dem Weg durch die ewige Nacht, in der alles verschwinden kann, die alles zu verschlingen droht, eine Passage ohne Ziel – ein Ankommen gibt es nur im Tod.“ (Marcus Stiglegger, Berlin Visionen)