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Der verstörende Anblick von entwurzelten Apfelbäumen während einer Autofahrt durch das Havelland im Jahr 1990 habe sie, so die Regisseurin Helma Sanders-Brahms, dazu bewogen, deutsche Geschichte entlang einer Obstplantage zu erzählen. Im Mittelpunkt von Apfelbäume steht Lena, die bereits als Kind von ihrer Großmutter in die Geheimnisse des Apfelaufbaus eingeweiht wurde und die mit ihrem Mann Heinz glücklich auf einer Apfelplantage lebt. Doch als der Vorsitzende der Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft sich in sie verliebt und Heinz verhaftet wird, bricht Lenas Welt zusammen. „Die zweiundfünfzigjährige Helma Sanders-Brahms hat mit den entwurzelten Apfelbäumen ein schönes wie trauriges Bild über den Untergang eines Landes und der Verbindung von Menschen zu diesem Land gezeichnet. Für sie ist das Herausreißen der Bäume eine Metapher für die Vertreibung aus dem ‚sozialistischen Paradies‘. Dennoch ist Apfelbäume kein Film, der DDR-Wirklichkeit beschönigt.“ (Jutta Lehmer, Leipziger Volkszeitung, 16.7.1992) (sa)

Apfelbäume