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Joe Mays flirrender Großstadtfilm aus dem letzten Jahr der Stummfilmzeit ist ein Höhepunkt des Weimarer Kinos. Ein junger Verkehrspolizist (Gustav Fröhlich) erwischt auf frischer Tat die bildhübsche Brillantendiebin Else (Betty Amann), erliegt jedoch ihren Verführungskünsten und verzichtet auf die Anzeige – mit weitreichenden Folgen.

Unter der Produktionsleitung von Erich Pommer errichtete der Filmarchitekt Erich Kettelhut eine der größten Kulissen, die in den Ufa-Ateliers Neubabelsberg Platz fanden: Automobile, Motorräder und Lastwagen drängen über einen mehrspurigen Straßenkomplex, darunter die große Kreuzung, auf der Gustav Fröhlich den Verkehr dirigiert. Die Kamera fährt nahtlos über den dichten Verkehr und über hunderte Passanten auf den Gehwegen, bis hinein in den Juwelenladen. Die Hauptattraktion des Films ist jedoch die von Betty Amann verkörperte „Brillantenelse“, die dem braven Wachtmeister den Kopf verdreht, „eine Asphaltpflanze, pikante, schlanke Figur, fesselnd und amüsant, … wie die bekannte Schlange aus dem Groschenheft“ (Kurt Kersten, Die Welt am Abend, 12.3.1929). (obr)